Interreligiöse Begegnung zeigt neue Räume auf

Sie gestalteten die Veranstaltung (v. l.): Markus Köppen, Dagmar Matthies, Erol Öksüz, Dr. Jochen Sieper, Necdet Koc, Kerstin Tiemann und Christian Piegenschke. Foto: Norbert Matthies
Interreligiöse Begegnung zeigt neue Räume auf
In Cuxhaven hat die Veranstaltung schon Tradition – Lesungen aus Koran, Tora und Neuem Testament

"Neue Räume – für Begegnungen – für Menschen – für Gott" – zu  diesem Thema luden die Interreligiösen Begegnungen Cuxhaven am Sonntag, 24. September, dem Auftakt der deutschlandweiten Interkulturellen Woche 2023, zum 11. Interreligiösen Gebet in die römisch-katholische Pfarrkirche St. Marien ein.

Die abrahamitischen Religionen wurden in diesem Jahr vertreten durch Dr. Jochen Sieper von der liberalen jüdischen Menorah-Gemeinde Bremen-Bremerhaven, Pfarrer Christian Piegenschke von der römisch-katholischen Pfarrgemeinde, Imam Neçdet Koç von der türkisch-islamischen Gemeinde Cuxhaven und Superintendentin Kerstin Tiemann vom evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln. Sie alle hatten sich mit Lesungen aus Tora, Koran und Neuem Testament sowie einem abschließenden Segens-Gebet in besonderer Weise dem Thema "Neue Räume" zugewandt.

Erstmals nahmen Sieper und Tiemann am Interreligiösen Gebet teil. Von jüdischer Seite erläuterte Sieper die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung aller Menschen anhand der Schöpfungsgeschichte und der Menorah, dem siebenarmigen Leuchter, als Sinnbild für die Welt, den gemeinsamen Ur-Stamm und die daraus entstandene "gleiche Höhe" aller Menschen. Superintendentin Tiemann nahm die Werke der Barmherzigkeit (Mt. 25, 35-36) zur Grundlage ihrer Auslegung, der zu Folge durch Nächstenliebe neue Räume für Respekt und Solidarität entstehen.

Pfarrer Piegenschke und Imam Koç, die bereits seit mehreren Jahren das Gebet mitgestalten, wählten Worte aus dem Vater unser und der 2. Sure, um zu verdeutlichen, dass das Gebot des Schutzes und das Verbot von Vertreibung in allen abrahamitischen Religionen gilt. In den abschließenden Gebeten wurde um den Segen für alle Menschen und darum gebetet, dass "unsere Solidarität in die Welt strahlen und Zeugnis von Gottes allumfassender Liebe" geben möge.

Musikalisch umrahmt wurde das Interreligiöse Gebet bereits zum zweiten Mal von Markus Köppen aus Hilchenbach, der die Anwesenden auch beim schon traditionellen Abschlussgesang "Hevenu schalom alejchem" (Wir wünschen Frieden Euch allen) begleitete. Mit einem Gruß zu Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungsfest, das am Abend begann und einer Einladung zum abschließenden Gespräch ins Gemeindezentrum von St. Marien verabschiedete Dagmar Matthies die Anwesenden.

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Dagmar Matthies
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E-Mail: d-matthies-cux@t-online.de