Geschichten über das Suchen, Ankommen und Engagieren

Das Buch ist ein Kooperationsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Deutsch-Marokkanischen Kompetenznetzwerks (DMK).
Geschichten über das Suchen, Ankommen und Engagieren
Das Buch „Deutsch-Marokkanische Lebenswege“ enthält Beiträge von 32 Deutschen mit einer marokkanischen Einwanderungsgeschichte

Mit den Übergriffen in der Silvesternacht 2015/16 entstand eine öffentliche Diskussion über Menschen aus Nordafrika, die geprägt war von Vorurteilen. Dabei kamen sie selbst jedoch kaum zu Wort. Die Hochschule Magdeburg-Stendal und das Deutsch-Marokkanische Kompetenznetzwerk (DMK) möchte dies mit dem Buch- und Veranstaltungsprojekt "Deutsch-Marokkanische Lebenswege – Geschichten über das Suchen, Ankommen und Engagieren" ändern.

Das zeithistorische Buch umfasst Beiträge von 32 Deutschen mit einer marokkanischen Einwanderungsgeschichte in Form von Selbst-Portraits, Interviews, Gedichten und Kurzgeschichten. "Die Geschichten eröffnen einen vielfältigen, authentischen, berührenden Einblick in die Lebenswege von Deutsch-Marokkaner:innen", so Prof. Dr. Driss Bartout, Vorsitzender des Deutsch-Marokkanischen Kompetenznetzwerks.

Deutsche marokkanischer Herkunft sind im Alltag oft von prekären Lebensverhältnissen betroffen. Das wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus – zum Beispiel auf die schlechteren Bildungschancen und die schlechteren Karrierechancen. Dies führt in der Konsequenz zu prekären Lebensverhältnissen bei gleichzeitiger Erfahrung von Diskriminierung. Die Ausgangsbedingungen von vielen Deutschen marokkanischer Herkunft sind daher wegen gesellschaftlichen Barrieren und Herausforderungen nicht einfach.

Ein Buch, das Mut machen will

Das Buch mache Menschen Mut, ob Jung oder Alt, mit oder ohne Einwanderungsgeschichte, ihren Weg zu Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Fähigkeiten zu gehen, um sich für bessere gesellschaftlichen Ausgangsbedingungen im Leben zu engagieren, so Prof. Dr. Rahim Hajji (Hochschule Magdeburg-Stendal). Ein wesentlicher Ansatzpunkt sei die Verbesserung der Teilhabe- und Partizipationschancen durch die Verbesserung der Bildungs- und der Ausbildungsverhältnisse, so dass jedes Kind unabhängig vom Elternhaus, die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss hat. Außerdem seien Zugangsbarrieren im sozialen, im wirtschaftlichen, im kulturellen und im politischen Leben für alle Menschen in Deutschland abzubauen bei gleichzeitiger Anerkennung der kulturellen Vielfalt als Stärke unserer Gesellschaft. Dies fördere das Zusammenwachsen und den Zusammenhalt einer vielfältigen solidarischen Einwanderungsgesellschaft.

Zwei Politikerinnen begleiteten die Online-Buchvorstellung am 29. März 2020. Serap Güler, Staatssekretärin für Integration in Nordrhein-Westfalen (NRW), erwähnte Uğur Şahin und Özlem Türeci, die Erfinder eines Impfstoffs gegen Corona, und fragte: „Ja, muss man wirklich die Welt retten, um als Vorbild in Deutschland anerkannt zu sein?“ Eine in NRW geführte Kampagne #IchDuWirNRW solle alltägliche Erfolgsgeschichten der Migrationsgesellschaft sichtbar machen.

Online-Veranstaltungsreihe läuft bis Juni

Die Integrationsbeauftragte des Berliner Senats, Katarina Niewiedzial, fragte wie die „Barrieren in Deutschland abgebaut werden können, die Menschen in ihre Entfaltung einschränken“. Berlin will mit Hilfe des zu schaffenden Partizipations- und Integrationsgesetz die Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Migrationsgeschichte zu stärken.

Die Projektverantwortlichen haben bis Juni eine ganze Online-Veranstaltungsreihe organisiert, in der das Thema in verschiedenen Formaten beleuchtet wird. Es gibt Gesprächsrunden, einen Schreibworkshop und einen Sing-Nachmittag.

Weitere Informationen

Die Herausgeber*innen und Autor*innen des Bandes können für Lesungen oder andere Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche angefragt werden.

Kontakt:
Prof. Dr. Rahim Hajji
Hochschule Magdeburg-Stendal
E-Mail: lebenswege@sgm.h2.de

Infos
Kontakt

Prof. Dr. Rahim Hajji
Hochschule Magdeburg-Stendal
E-Mail: lebenswege@sgm.h2.de