Brandenburger Freiheitspreis geht an Pfarrerin Beatrix Spreng

Die Preisträgerin Pfarrerin Beatrix Spreng. Foto: Domstift Brandenburg
Brandenburger Freiheitspreis geht an Pfarrerin Beatrix Spreng

Quelle: Domstift Brandenburg

Der Brandenburger Freiheitspreis des Domstifts Brandenburg wird in diesem Jahr an Pfarrerin Beatrix Spreng aus Joachimsthal in der Schorfheide verliehen. Der Preis steht 2020 unter dem Thema "Demokratie leben – gegen den Populismus". Spreng engagiert sich seit über 25 Jahren gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, vor allem durch ihre Arbeit mit Jugendlichen. Die geplante Verleihung am 11. Oktober musste kurzfristig aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

Als Beatrix Spreng vor 26 Jahren als Pastorin die evangelische Gemeinde Joachimsthal übernahm, gab es im Ort immer wieder Probleme durch Übergriffe von Rechtsradikalen. Um Kinder und Jugendliche vor dem Abdriften in die rechte Szene zu bewahren, rief Spreng gleich mehrere Gruppen ins Leben – anfangs gegenerheblichen Widerstand. In Bands und Tanzgruppen werden das Selbstbewusstsein und das Gruppengefühl der Jugendlichen gestärkt, damit rechtsradikales Gedankengut keine Chance hat.

Sie rief ein vielfach ausgezeichnetes Band-Projekt ins Leben

Vor allem das vielfach ausgezeichnete Projekt "BAFF -Bands auf festen Füßen" ist weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekannt. Dahinter verbergen sich derzeit sechs Gruppen mit insgesamt 60 Kindern und Jugendlichen. Die Preisträgerin wurde aus knapp 50 Einsendungen ausgewählt, sie ist die erste Einzelperson, die mit dem Freiheitspreis ausgezeichnet wird.

Domstiftskurator Dr. Cord-Georg Hasselmann erläutert die Nominierung: "Die Grundlagen unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung werden immer unverhohlener durch populistische Bewegungen, überwiegend von rechts, in Frage gestellt. Pfarrerin Beatrix Spreng hat über ein Vierteljahrhundert lang vorbildlich gezeigt, wie wehrhafte Demokratie aussehen kann. Wir hoffen, dass ihr Einsatz viele andere motiviert, sich wie sie, zur Not auch gegen Widerstände, couragiert für die Wahrung unserer Freiheit einzusetzen."

"'Ich bin was, ich kann was' - Wer das spürt, braucht Andere nicht auszugrenzen"

Beatrix Spreng freut sich sehr über die Auszeichnung: "Unsere Arbeit zeigt, dass wir dem Rechtsextremismus keineswegs hilflos ausgeliefert sind. In Joachimsthal haben Kinder und Jugendliche mit Musik und Tanz fast schon seit Generationen gelernt, selbstbewusst zu werden und Demokratie zu leben. Immer nach dem Motto‚ 'Ich bin was, ich kann was', denn wer das spürt, braucht Andere nicht auszugrenzen."

Der Freiheitspreis wurde 2015 anlässlich des 850-jährigen Domjubiläums vom Domstift Brandenburg ins Leben gerufen. Er wird alle zwei Jahre an herausragende Personen oder Institutionen, vorzugsweise aus Brandenburg und Berlin, vergeben, die durch ihr Engagement in den Bereichen Kultur, Religion, Wirtschaft oder Politik zur Verwirklichung des Freiheitsgedankens beigetragen haben. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von der Deutsche Bank AG und dem Technologiekonzern ZF Friedrichshafen AG gefördert.