Gemeinsame Aktion: "Die größte Katastrophe ist das Vergessen"

Gemeinsame Aktion: "Die größte Katastrophe ist das Vergessen"

Quelle: Caritas International

Caritas international und die Diakonie Katastrophenhilfe warnen eindringlich davor, das Völkerrecht und die Menschenrechte unter dem Vorwand der Corona-Krise zu beschränken. "Flüchtlinge sowie Binnenvertriebene dürfen während der Pandemie nicht vergessen werden. Ihre Rechte müssen gewahrt werden", fordern die beiden Hilfswerke. Am Weltflüchtlingstag (20. Juni) starteten sie ihre gemeinsame Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen". Gerade Menschen auf der Flucht seien einem erhöhten Risiko ausgesetzt und brauchten daher besonderen Schutz, sonst könnten sie zu tragischen Opfern der Pandemie werden.

UN-Flüchtlingskonvention gilt trotz Corona

"Die Staaten müssen im Kampf gegen das Virus auch Menschen auf der Flucht im Blick haben", sagt der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Peter Neher. Doch gerade sie seien meist von Epidemie- und Katastrophenplanungen der Staaten ausgeschlossen. Ein Beispiel sind Grenzschließungen, die Menschen daran hindern, internationalen Schutz vor Verfolgung und Gewalt in Nachbarländern zu finden. So wird Südsudanesen die Flucht nach Uganda verweigert. Nigerianische Flüchtlinge, die sich vor der islamistischen Gruppe "Boko Haram" in Sicherheit bringen wollen, können die Grenze nach Kamerun nicht überschreiten. "Die Möglichkeit auf Einreise in den Nachbarstaat, um das Leben zu retten, darf nicht einfach Corona-Maßnahmen geopfert werden", kritisiert Peter Neher. "Die UN-Flüchtlingskonvention muss weiterhin gelten."

Abstandhalten in Flüchtlingscamps ist unmöglich

Menschen auf der Flucht sind meist nur provisorisch untergebracht, oft in riesigen Camps, wo der Ausbruch der Seuche katastrophale Folgen hätte. "Gerade hier leben die Menschen dicht zusammengedrängt. Abstandsregeln sind in diesem Kontext vollkommen abwegig", sagt Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. Solche Camps wie beispielsweise das Rohingya-Camp Kutopalong in Bangladesch bieten dem Virus für seine Verbreitung die besten Bedingungen. Daher seien Aufklärung der Menschen in diesen Lagern sowie die Verteilung von zumindest minimaler Schutzausrüstung immens wichtig. "Trotz der momentanen Bewegungseinschränkungen muss sichergestellt werden, dass verstärkte Hygienemaßnahmen und Aufklärung auch in den Camps möglich sind", sagt die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks.

Größte Katastrophe ist das Vergessen

Diakonie Katastrophenhilfe und das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands erinnern mit ihrer Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen" jedes Jahr an Katastrophen, die drohen, aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden. In diesem Jahr steht das Schicksal der fast 80 Millionen Menschen auf der Flucht während der Corona-Pandemie im Mittelpunkt. Beide Hilfswerke haben ihre Projekte weltweit mit Corona-Maßnahmen erweitert oder zusätzliche Initiativen gegen die Pandemie ergriffen.

Spenden an:

Caritas international, Freiburg, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, BIC: BFSWDE33KRL, Stichwort: Hilfe für vergessene Katastrophen

Online für Corona-Hilfen in Camps der Caritas spenden

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin, Evangelische Bank, IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1, Stichwort: Flüchtlingshilfe weltweit

Online an die Diakonie Katastrophenhilfe spenden

Infos
Kontakt

Reiner Fritz
Tel.: 0761 / 200 510
reiner.fritz@caritas.de

Thomas Beckmann
Tel.: 030 / 65211 1443
thomas.beckmann@diakonie-katastrophenhilfe.de